Gefahr im Anmarsch
Bei seinem ersten Spiel erzielt er sogleich drei Tore: Mit dem flinken und schillernden Pierre-Emerick Aubameyang hat die Bundesliga eine neue Attraktion. Doch BVB-Trainer Jürgen Klopp fürchtet, der 24-jährige Gabuner könne seine Gefährlichkeit schon bald wieder verlieren.
Keine Weltrekordzeit, aber dennoch beachtlich. Kaum 30 Sekunden benötigt Pierre-Emerick Aubameyang, der angeblich einen schnelleren Antritt als Usain Bolt hat, um sich direkt nach dem Anstoß den Ball zu schnappen, vom Mittelkreis bis zum gegnerischen Strafraum zu sprinten und dort beinahe ein Tor zu erzielen.
Erst vor wenigen Wochen war der Gabuner für 13 Millionen Euro zu Borussia Dortmund gewechselt - und bereits nach dem ersten Bundesligaspiel, genauer gesagt nach weniger als 30 Sekunden, lässt sich sagen: Der 24-Jährige ist eine neue Attraktion der Liga. Was danach kommt, bestätigt diesen Eindruck. Immer wieder entwischt der irrsinnig flinke Aubameyang beim 4:0-Sieg seiner Mannschaft den Spielern des FC Augsburg. Immer wieder können seine Mitspieler ihn so im Strafraum bedienen. Drei der vier Tore steuert der BVB-Zugang an diesem Samstagnachmittag bei, das vierte erzielt Robert Lewandowski per Foulelfmeter. Ein Bundesligadebüt mit drei Treffern - das ist bislang nur fünf Spielern vor ihm gelungen.
Mit einem schwungvollen Vorwärtssalt
o feiert Aubameyang das erste Tor (24.). Diese artistische Einlage zeige er stets in ganz besonderen Momenten, sollte er nach dem Spiel im Bauch des Augsburger Stadions erzählen. "Es war ein super Auftakt für mich, unbeschreiblich."
So schnell Aubameyang auf dem Platz ist, so gemächlich bewegt er sich daneben. Langsam schlurft der Gabuner, der im französischen Laval auf die Welt kam, von einem Fernsehmikrophon zum anderen. Die Fragen der Reporter beantwortet er auf Italienisch oder Französisch. Die Stimme bleibt dabei ruhig, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, der Blick nach unten gerichtet. Nur ab und an lächelt er, ganz leicht. Die drei Tore sollte er später via Twitter seinen Eltern widmen.
Angestrengt sieht er nicht aus, das Trikot hat er noch an. Keine Schweißperle ist zu sehen - so als hätte er gerade nicht seine erste Bundesligapartie beendet, sondern als hätte er sich eben bereit gemacht, um für das Mannschaftsfoto der neuen Saison zu posieren.
2006 begann Aubameyang, dessen Vater ebenfalls Fußballprofi war, beim AC Mailand seine Karriere. Er wurde mal nach Dijon, mal nach Lille, mal nach Monaco ausgeliehen, doch so richtig durchsetzen konnte sich der 1,85 Meter große Spieler erst, als er 2011 zu St. Etienne wechselte. Die vergangene Saison beendete er als zweitbester Torjäger in Frankreich hinter Zlatan Ibrahimovic. Mit dem Schweden teilt er nicht nur den Hang zum Toreschießen, sondern auch den zur Extravaganz.
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