Watzke mauert, Klopp schwärmt;Kagawa flirtet mit dem BVB
Wann spricht Shinji Kagawa die magischen acht Worte? "Ich bin glücklich, wieder zu Hause zu sein." Der japanische Mittelfeldspieler flirtet ungeniert mit Borussia Dortmund. Und auch der BVB kann sich eine Rückkehr des verlorenen Sohnes vorstellen.
Der Flirt zwischen Borussia Dortmund und Shinji Kagawa wird heißer. Nachdem der Japaner eine Rückkehr zu den Schwarz-Gelben in die Fußball-Bundesliga ins Gespräch gebracht hat, kann sich auch der BVB vorstellen, den verlorenen Sohn aus Manchester zurückzuholen. Aktuell sei das allerdings kein Thema, betont Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der womöglich aber alle an der Nase herumführt - es wäre nicht das erste Mal.
Es ist knapp ein halbes Jahr her, da verstand es Watzke, die Spekulationen über einen Wechsel von Nuri Sahin von Real Madrid nach Dortmund im Keim zu ersticken. "Das kann ich nicht bestätigen. Das löst bei mir teilweise Belustigung und Kopfschütteln aus", waren damals die Worte des BVB-Bosses. Zwei Tage strichen ins Land, da stand Watzke wieder vor den Mikrofonen, neben ihm Sahin, der seine Rückkehr ins Revier bekannt gab.
Nun also ist das nächste Comeback im Gespräch, von Kagawa selbst inszeniert. "Wenn Dortmund einverstanden ist, möchte ich irgendwann zurück", sagte der 24-Jährige in der japanischen TV-Sendung Foot Brain. Zurück zum BVB, wo er vor gar nicht allzu langer Zeit zum Superstar reifte. Die Fakten aus zwei Spielzeiten in der Bundesliga: zwei Meistertitel, ein Pokalsieg, 49 Ligaspiele, 21 Tore. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel nach England - und der Abstieg des in Dortmund gefeierten Helden.
"Einer der besten Spieler der Welt"
Bei Manchester United, das 15 Millionen Euro in die Hand nahm, um ihn zu holen, ist Kagawa nie richtig angekommen. Wegen einer Knieverletzung brachte es der Nationalspieler lediglich auf 20 Einsätze in der Premier League. Dabei gelangen ihm zwar immerhin sechs Tore, von der brillanten Spielweise, die er in Dortmund regelmäßig zeigte, ist aber nichts zu sehen. "Für mich persönlich war das keine gute Saison", meint Kagawa.
Fragt man BVB-Trainer Jürgen Klopp für die Gründe, ist die Antwort klar: "Shinji ist einer der besten Spieler der Welt. Jetzt spielt er pro Spiel 20 Minuten bei Manchester United - als Linksaußen", wurde er jüngst im "Guardian" zitiert. "Das bricht mir das Herz. Im zentralen offensiven Mittelfeld ist Shinji am besten aufgehoben. Er ist einer der torgefährlichsten Spieler, die ich auf dieser Position kenne", so Klopp, der damals ein inniges Verhältnis zu Kagawa pflegte.
Nicht nur deshalb können sich die Dortmunder eine Rückkehr des verlorenen Sohns vorstellen. "Die Tür steht für Shinji immer offen", sagt Watzke der "Bild"-Zeitung, schränkt aber auch ein: "Aktuell ist das aber kein Thema." Was wir von diesen Aussagen halten sollen, man weiß es nicht. Bleiben wir also bei den Fakten: Kagawa hat bei United einen Vertrag bis 2016, sein Marktwert wird auf 20 Millionen Euro taxiert. Sein Berater Thomas Kroth sagt: "Stand jetzt gehe ich davon aus, dass Shinji bei Manchester bleibt. Aber im Fußball ist nichts ausgeschlossen."
Für Kagawa ist es wie für alle anderen Asiaten das Nonplusultra, in der Premier League zu spielen. Er machte bei seinem Wechsel nach Manchester keinen Hehl daraus, dass für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen sei. Ähnlich ging es Sahin, der Dortmund ein Jahr vor Kagawa verlassen hatte. Damals sprach er davon, bei Real beim "größten Klub der Welt" gelandet zu sein. Dann der sportliche Absturz, dann die Rückkehr und die Worte, die auch Kagawa bald sagen könnte: "Ich bin glücklich, wieder zu Hause zu sein."
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