Dienstag, 6. August 2013

Rückkehrer Sahin drängt in die Stammelf des BVB

Nach seiner Rückkehr von Real Madrid war Nuri Sahin eine halbe Saison lang oft nur zweite Wahl. Das will er nun ändern. Die Plätze im Dortmunder Mittelfeld sind allerdings hart umkämpft.

Das Gefühl, wieder da zu sein, kann er immer noch genießen. Nuri Sahin ist einer der Spieler, denen die Freude darüber, Autogramme zu schreiben, anzusehen ist. So wie am Dienstag, als bei Borussia Dortmund ein öffentliches Training durchgeführt wurde. Tausende von Fans gingen "BVB gucken" - voller Vorfreude auf den Bundesligaauftakt am kommenden Wochenende.

Sahin, 24, fiebert dem ersten Spiel in Augsburg am Samstag mindestens genauso so sehnsüchtig wie die Anhänger entgegen. "Es ist schön, dass die Saison wieder losgeht", sagt er. Und dass er sich "topfit" fühle. "Ich bin froh, dass ich endlich mal wieder eine komplette Vorbereitung absolvieren konnte", erklärt er seinen erwartungsfrohen Gemütszustand. Seit zwei Jahren, seit er vom BVB zu Real Madrid gewechselt war, musste er dieses Gefühl entbehren.

Im Juli 2011, kaum dass er voller Hoffnungen mit den Königlichen das Training aufgenommen hatte, verletzt sich der technisch versierte Mittelfeldspieler am Knie. Er verlor wertvolle Zeit, um sich mit seinen neuen Teamkollegen einzuspielen. Gerade als die Verletzung auskuriert war, begann im September des gleichen Jahres eine weitere Serie von Blessuren.

"Ich musste mich beim BVB einreihen"

In der Folge verlor Sahin vollends den Anschluss, ließ sich nach nur einem Jahr bei Real nach Liverpool ausleihen. Dort kam er jedoch erst Ende August 2012 an, die wichtige Vorbereitungsphase, in der sich die Mannschaft einspielte, verpasst er deshalb erneut.

"Als ich im Januar wieder zum BVB kam, war mir klar, dass ich mich einreihen muss", sagt der türkische Nationalspieler, dessen komplizierte Rückkehr nach Dortmund erst perfekt gemacht werden konnte, als das Dortmunder Wintertrainingslager im spanischen La Manga schon vorüber war. Sahin war nicht etwa der sehnsüchtige Retter, den hatten seinen neuen und früheren Teamkollegen auch gar nicht nötig: Die Erfolgsgeschichte in der Champions League mit dem Finalzug wurde weitgehend ohne den Strategen aus der Meistersaison 2010/2011 geschrieben – auch weil Sahins Nachfolger auf der Position im defensiven Mittelfeld, Ilkay Gündogan, speziell in der Rückrunde der vergangenen Saison immer stärker wurde.
Gute Chancen auf einen Stammplatz

So blieben für Sahin zwar 15 Bundesligaeinsätze, doch nur wenn Jürgen Klopp die Rotationsmaschine anwarf, durfte er von Beginn an spielen. Es dauere eine gewisse Zeit, bis Sahin wieder im Rhythmus sei, erklärte der Coach und mahnte zur Geduld.

Die scheint sich nun auszuzahlen: Sahin spielte sich in der Vorbereitung in den Vordergrund und hat gute Chancen, die Saison als Stammspieler auf seiner Lieblingsposition zu beginnen. Eine Aussicht, die ihn elektrisiert. Er möchte nun auch wieder "die ganz großen Spiele" machen, sagt er: "Ich kann meinen Teil dazu beitragen, dass wir einen höheren Level erreichen."

Sahin weiß jedoch, dass es kein Selbstläufer wird, sich bei der hochkarätigen Konkurrenz in der Mannschaft zu behaupten. Was passiert beispielsweise, wenn Henrikh Mkhitaryan, der nach seiner Sprunggelenkverletzung wieder um Anschluss kämpft, ins Team rücken wird? Dann müsste Gündogan, der den 25-Millionen-Euro-Einkauf derzeit auf der Position hinter den Spitzen vertritt, wieder ins defensive Mittelfeld wechseln. Ob er da dann aber auch mit Sahin zusammenspielen kann?

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