Dienstag, 9. Juli 2013

Wie gibt man 50 Millionen Euro aus?

Der Wohlstand erweitert die Möglichkeiten. Nach Pierre-Emerick Aubameyang verstärkt auch noch Henrich Mchirtarjan Borussia Dortmund. Jürgen Klopp verspricht, stärker als vergangene Saison zu sein.

Neven Subotic fühlt sich gerüstet für den nächsten Gipfel, jedenfalls in den Kitzbüheler Alpen. Dort, wo die Fußballprofis von Borussia Dortmund ihre ersten Trainingstage zur Vorbereitung auf die neue Saison verbracht haben. Der Verteidiger sitzt in einer Gondel, die schwarz-gelb angestrichen ist und auch sonst die Verbundenheit der Region zu dem Klub ausdrückt, der weiter als erster Herausforderer des deutschen Rekordmeisters Bayern München gilt. In der Gondel gelangt Subotic als Werbeträger sanft nach oben und sorgt sich allenfalls um Touristen, die mit Schalke 04 sympathisieren, wenn der Berg ruft.

Auf dem Transfermarkt gondelt Dortmund weniger bequem umher. Der Klub hat eine Herausforderung zu bewältigen, die er nicht gewohnt ist. Lange konnten die Dortmunder es sich leichtmachen, wenn sie ihre Ansprüche formuliert haben. In den vergangenen Jahren hatten sie überschaubare Mittel für Investitionen zur Verfügung, auch als zweite Kraft in der Bundesliga. Also gerierten sie sich selbst nach dem Gewinn zweier Meisterschaften als Außenseiter, dessen Erfolg Maßstäbe vorübergehend verrückt, die Verhältnisse aber nicht grundlegend verändert habe.

Inzwischen ist genug Geld da, um neues Personal zu verpflichten, und zwar auf einem wirtschaftlichen Niveau, das weit über den Möglichkeiten deutscher Mitbewerber wie Schalke oder Leverkusen anzusiedeln ist. Das Erreichen des Endspiels in der Champions League, dazu der unvermeidbare Verkauf des Mittelfeldstrategen Mario Götze spülen rund hundert Millionen Euro in die Kasse, vielleicht sogar ein wenig mehr.
Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der Geschäftsführung, hat angekündigt, die Borussia werde in diesem Sommer fünfzig Millionen Euro ausgeben, um die Mannschaft zu verstärken. Weitere zwölf Millionen Euro seien für den Ausbau der Infrastruktur vorgesehen. „Im Übrigen zahlen wir, im Gegensatz zu manch anderem, auch Steuern“, sagt Watzke.

Zunächst schien es dem BVB schwerzufallen, das Geld unter die Leute zu bringen. „Natürlich haben die Vereine mitbekommen, dass wir über ein gewisses Maß an Liquidität verfügen“, sagt Watzke. Davon lasse sich das Management aber in den Verhandlungen nicht beeinflussen.
Beim Trainingsstart in Tirol war nur ein namhafter neuer Profi mit von der Partie.

Aber schon der Transfer des griechischen Verteidigers Sokratis von Werder Bremen, der knapp zehn Millionen Euro Ablöse kostet, belegt die neuen Ansprüche, die aus dem Erfolg der vergangenen drei Jahre folgen. In den letzten Tagen aber kam dann Bewegung in das Bemühen, die passenden Teile für das Personalpuzzle zu finden und zusammenzusetzen.

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